Vorwort des Trägers

Wer ein Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf. Matthäus 18.5

Liebe Eltern,

diese Konzeption ist das Ergebnis der eingehenden Reflexion der bisherigen Arbeit dieser Kindertagesstätte. Sie bezieht sich auf das Raumangebot, die Bedürfnisse der Kinder und das soziale Umfeld und Vieles mehr. Sie soll Transparenz in unsere Bildungsarbeit geben. So wie das Leben immer wieder neue Aspekte zeigt, auf die wir reagieren, so soll auch diese Konzeption nur eine Momentaufnahme der Kita sein. Auch hier ist nichts starr, sondern immer alles in Bewegung. Den Fachkräften dient sie als Instrument zur Überprüfung und gegebenenfalls Verbesserung ihrer Arbeit. Ihnen soll sie eine Hilfe sein, um einen Einblick in unsere nach außen eher verborgene Arbeit zu bekommen.

Einer der Hauptgrundsätze für die Arbeit in Kindertagesstätten der Ev.-luth. Landeskirche Hannover ist:

Das Kind im Mittelpunkt

Daraus erwachsen, nach unserer Auffassung, jedem Kind besondere Ansprüche.

RECHT AUF BILDUNG, ERZIEHUNG UND BETREUUNG


RECHT AUF INKLUSION 


RECHT AUF RELIGION 


RECHT AUF PARTIZIPATION 


Dabei versuchen wir die bestmögliche Qualität im Hinblick auf die verschiedenen Umfelder der Kinder zu erreichen.

Diese Grundsätze und der Orientierungsplan für Bildung und Erziehung des Landes Niedersachsens sind die Grundlage des pädagogischen Handelns der MitarbeiterInnen.

Uns als Träger ist es wichtig die Kitas in diesem Handeln zu unterstützen. So unterschiedlich die Kitas unseres Trägerverbundes auch sind, so haben sie besonders eines gemeinsam: Ihre Kinder liegen ihnen am Herzen. Das gilt für alle unsere Häuser. Mit viel Liebe und Fürsorge wird an jedes noch so kleine Detail gedacht. Daher geht an dieser Stelle mein ganz besonderer Dank an die vielen Menschen, die durch ihr Engagement, ihre Geduld und Liebe die Kitas zu dem machen was sie sind: Orte an denen Kinder sich wohlfühlen und entfalten können.

Für den Trägerverbund der Kindertagesstätten im ev.-luth. Kirchenkreis Bramsche

 

Siri Wolff (Vertretung pädagogische Geschäftsführung)

Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Eltern und baldige Eltern, liebe Interessierte

Mit der Ihnen vorliegenden Konzeption möchten wir Ihnen einen Einblick in unser tägliches Leben, unseren Alltag, unsere Philosophie, unseren pädagogischen Leitzielen und Methoden und in allen weiteren Bereichen geben.

Ziel ist es, besondere Identität und Qualität unserer KiTa auf verschiedenen Ebenen widerzuspiegeln und Ihnen die nötige Transparenz zu bieten.

Diese Konzeption richtet sich sowohl an bestehende Eltern als auch an neue Eltern und weitere Interessiert. Sie richtet sich an das Team, neues pädagogisches Personal und interessierte Praktikantinnen und Praktikanten. Sowie das Landesjugendamt zur Erteilung der Betriebserlaubnis.

Wir möchten unsere pädagogische Arbeit und die dazugehörigen Teilbereiche, wie Kooperation, Öffentlichkeitsarbeit, etc. transparent machen und somit unser Ziel, eine Erziehungspartnerschaft mit den Eltern zum Wohle der Kinder verfolgen und umsetzen.

Obgleich die Erstellung einer Konzeption ein Prozess ist, der sich ständig in Bearbeitung befindet, haben wir uns intensiv und grundlegend mit unseren pädagogischen Ansprüchen auseinandergesetzt. Wir hoffen, dass unser Grundhaltung unsere Leitgedanken im Folgenden für alle deutlich und transparent werden.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen

  Ihr KiTa-Team


1. Unser Leitbild

1.1 Unser Leitbild – Bild des Kindes und Rolle der Erzieher/innen

Wir, als Kindertagesstätte, sehen uns in der Funktion die Familie bei der Erziehung des Kindes zu unterstützen. Wir bemühen uns, das Kind und seine Entwicklung ganzheitlich und altersentsprechend zu fördern. Dabei ist uns wichtig, dass jedes Kind eine individuelle und optimale Förderung erfährt.

Für die meisten Kinder ist unsere Tagesstätte der Ort, an dem sie aus der Familie kommend, die ersten Schritte ins öffentliche Leben machen. Ein neuer, wichtiger Lebensabschnitt beginnt – nicht nur für das Kind, sondern auch für seine Eltern. Durch einen herzlichen und liebevollen Umgang möchten wir diesen Übertritt für alle Beteiligten angenehm gestalten. Wir sehen unsere Einrichtung als einen Ort der Geborgenheit, des Erlebens und des Lernens. Ein grob strukturierter Tagesablauf, unser Wochenrhytmus und Jahreskalender dient als Rahmen, der den Kindern Orientierung gibt und ebenso Sicherheit, Beständigkeit und Stabilität vermittelt, aber auch Grenzen setzt.

Die ersten Lebensjahre sind entscheidend für den weiteren Verlauf der Entwicklung. Durch Erziehung und Einflüsse aus der Umwelt werden Grundlagen und wichtige Voraussetzungen für das weitere Leben geschafft. Wir sehen es als unsere Aufgabe, die Kompetenzen der Kinder zu stärken, so dass sie zu eigenverantwortlichen, selbständigen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten heranwachsen können. Wir möchten den Kindern helfen Selbstbewusstsein zu entwickeln. Durch unsere individuelle Hilfe soll das Kind befähigt sein sich durch eigene Kraft zu formen, unabhängig zu werden und Einsichten zu erwerben.

Wir schätzen Kinder als eigene Persönlichkeiten und nehmen jedes einzelne mit all seinen Fragen, Äußerungen, Gefühlen, Stärken, Schwächen, Eigenarten und Ängsten wahr. Wir begleiten, unterstützen, motivieren und beobachten die Kinder mit großer Aufmerksamkeit und wollen ihre „Stärken stärken und Schwächen schwächen“. Das Zuhören ist uns dabei besonders wichtig.

Parallel zur persönlichen Entwicklung des einzelnen Kindes ist uns die soziale Entwicklung ein weiterer wichtiger Aspekt. Das tägliche Beisammensein, das Miteinander und die Kommunikation untereinander, fördert die Rücksichtnahme, die Toleranz und die Hilfsbereitschaft anderen gegenüber, sowie dadurch aber auch die eigene Konfliktfähigkeit. Die Gruppendynamik stärkt jeden einzelnen.

„Wir gehören zusammen – gemeinsam sind wir stark“.

Die Kinder in unserer Einrichtung sollen sich als ein Teil des Hauses erleben, in der sie sich wohlfühlen können.

Wir möchten den Kindern vielfältige Möglichkeiten und Bedingungen bieten, damit das Kind Schöpfer seiner Umwelt wird. Es hat das Bedürfnis seine Umwelt zu erforschen und zu begreifen. Wir sehen das Kind, das kreativ, phantasievoll, das Zuneigung, Gefühl und den Wunsch hat etwas zu lernen. Es will sich sprachlich äußern, forschen, entdecken und eigenständig tätig sein. Es zeichnet sich durch Freude am Tun, am Bewegen, durch Neugier, Spontanität und Offenheit aus. Wir Erzieher-Innen schaffen dazu eine anregende kindgerechte Umgebung, sowie auch Freiräume um sich entfalten zu können. Wir stehen hinter dem Kind, beobachten, beraten, begleitendes, setzen und empfangen Impulse und lassen Fehler zu.

Gemeinsames Tun, das Spielen, Bauen, erfinden, erzählen, experimentieren, singen, Feste feiern, Ausflüge machen und zusammen lachen – ist der beste Weg für Kinder die Welt zu entdecken und zu erobern, kurz gesagt zu lernen.

Du bist mir wichtig

Bei uns erleben sich die Kinder mal groß, mal klein, mal stark, mal helfend, mal Hilfe suchend… Solche eigenen Erfahrungen sind die Grundlagen für gegenseitiges Verständnis und verantwortliches Handeln.

Ich habe Interesse

Kinderfragen werden aufgegriffen. Zusammen macht man sich auf die Suche nach Antworten. Wo Kinder in ihren Interessen ernst genommen werden, entwickeln sie Freude am Lernen und Entdecken.

Ich begreife

Kinder lernen ganzheitlich. Sie wollen die Dinge nicht nur anschauen oder drüber reden. Sie wollen sie anfassen, daran riechen, schmecken, befühlen, damit experimentieren. Das ist bei uns erlaubt und wird gefördert. Sinneswahrnehmungen sind die Grundlagen für ein differenziertes Vorstellungs- und Denkvermögen. Deshalb haben die Kinder zwar häufig schmutzige Kleidung und klebrige Hände. Aber nur so machen sie all die Erfahrung, die sie später einmal in die Lage versetzen, in der Schule mit zu denken und Zusammenhänge gedanklich nachvollziehen zu können.

Ich kann etwas

Sich selbst an- und ausziehen – die Schuhe selbst binden – darauf achten, dass der verlorene Hausschuh wiedergefunden wird – das verschüttete Getränk selbst aufwischen. Das sind kleine Schritte zur großen Selbständigkeit.

Ich traue mich

Mit dem Messer schneiden, sägen, auf Bäume klettern – Kinder wollen die Dinge „echt“ erleben und nicht nur im Spiel. In unserer Kita dürfen sie das, eigene Ideen entwickeln und ausleben.

Ich habe eine Idee

Bilder malen, werken, gestalten, musizieren, im Sand spielen und erfinden…hierzu bieten wir Zeit, Möglichkeiten

3. Unser Team

„Kein Weg ist lang mit einem Freund an der Seite“

Unser Team besteht aus:

  • Erzieher*innen
  • Kinderpfleger*innen
  • Heilpädagogin
  • Reinigungskräfte


  • Sozialassistent*innen
  • Heilerziehungspfleger*innen
  • Hauswirtschaftskraft
  • Hausmeister


Durch die vielen unterschiedlichen Berufsfelder vereinen wir Berufsgruppen die sich in der täglichen pädagogischen Arbeit wertvoll ergänzen und unterstützen.

Durch regelmäßige Weiterbildungen und Inhouseschulungen sind die pädagogischen Mitarbeiter stets im aktuellen Zeitgeschehen und für ihre anspruchsvolle Tätigkeit gerüstet.

4. Unsere konzeptionelle Ausrichtung

4.1. Unsere tägliche Arbeit

„Geh nicht den Weg den alle gehen. Geh Deinen eigenen bunten Weg voller Abenteuer“

Leitfaden für unsere pädagogische Arbeit sind die Grundsätze für die Arbeit in evangelischen Kindertagestätten, das Leitbild für die Arbeit in Kindertagesstätten im Kirchenkreis Bramsche, sowie der Niedersächsische Orientierungsplan für Bildung und Erziehung.

Im Juni 2020 haben wir uns im Team folgende Frage gestellt: „entspricht unser derzeitige Konzept den Bedürfnissen unsere Kinder und können wir als Team dieses Konzept authentisch leben?“

Die Art und Weise, wie Kinder Beziehung erleben, bestimmt ihr Bild von sich und der Welt wesentlich und ist Grundlage für alle späteren Erfahrungen. Erleben sie bei ihren wichtigsten Bezugspersonen anhaltende, verlässliche emotionale Beziehung, gewinnen sie die nötige Sicherheit neugierig und aktiv ihre Welt zu erkunden, zu erfahren und lernend zu begreifen. So können sie auf der Basis einer sicheren Bindung Urvertrauen und ein positives Bild von sich und anderen Menschen entwickeln (Ainsworth 2003,)

Dies war einer unserer Leitgedanken, um unser Konzept zu überarbeiten.

In unserer Einrichtung gibt es sechs Gruppen mit jeweils bis zu 25 Kindern. Um jedes Kind individuell wahrnehmen, unterstützen und fördern zu können, haben wir uns dazu entschlossen, nach dem teiloffenen Konzept zu arbeiten.

Die Kinder wählen sich ihren Spielraum, in welchem sie sich bewegen und lernen möchten, selbst. Diesem Konzept liegt ein Partizipationsverständnis zugrunde, welches das Kind als aktiven Mitgestalter seines Lernens sieht. Der Erzieher ist fungiert als Beobachter und Begleiter des Kindes. Wir sehen das Kind als ein von Natur aus neugieriges und wissbegieriges Wesen, das von sich aus eine hohe Motivation zum Lernen zeigt. Wer selbstbestimmt und voll Begeisterung und Neugierde gelernt hat zu Lernen, dem fällt es in der Zukunft gerichtet leichter, neue Inhalte zu vertiefen und zu behalten.

„Denn nur für das, was einem Menschen wichtig ist, kann er sich auch begeistern, und nur wenn sich ein Mensch für etwas begeistert, werden al l jene Netzwerke ausgebaut und verbessert, die der betreffende Mensch in diesem Zustand der Begeisterung nutzt. Zwanzig bis fünfzig Mal am Tag erlebt ein Kleinkind diesen Zustand. Jeder dieser kleinen Begeisterungsstürme führt gewissermaßen dazu, dass im Hirn die Gießkanne mit dem Dünger angestellt wird, der für alle Wachstums – und Umbauprozesse von neuronalen Netzwerken gebraucht wird.“ (Gerald Hüther – dt. Neurobiologe)

Wie sieht dieses jetzt im Alltag unsere Kita aus?

Alle Kinder haben einen festen Platz in ihrer Stammgruppe. Dort feiern sie zum Beispiel gemeinsam mit ihren vertrauten Freunden Geburtstage und treffen sich täglich zum Sitz kreis. Dadurch bieten wir den Kindern die Möglichkeit, sich besser in den Kindergarten – Alltag einzugewöhnen und eine damit verbundene Sicherheit zu erlangen.

Nach der gemeinsamen Zeit in der Stammgruppe stehen den Kindern alle Türen offen. Die Kinder entscheiden dann, welche Räume sie nutzen möchten oder ob sie in ihrer Stammgruppe bleiben möchten.

Dieses Konzept ermöglicht….

  • Den Kindern selbstbestimmt zu Spielen
  • Das Spielen in kleineren Gruppen (ruhige Atmosphäre, konzentriertes Spielen…)
  • Von Kindern freigewählte Aktivitäten (Die Kinder können ihren Bedürfnissen orientiert spielen)
  • Gezieltes Beobachten, seitens der Fachkräfte, um daraus resultierende individuelle Lernschritte – und Förderpläne für das jeweilige Kind auszuarbeiten
  • Individuelle Begleitung der Kinder in ihrer eigenen Entwicklung
  • Freundschaften der Kinder Gruppenübergreifend pflegen

Unsere Gruppenräume sind als Funktionsräume ausgestattet. D.h. jede Gruppe hat einen

  • Themenschwerpunkt.
  • Rollenspielraum
  • Bauraum
  • Forscherraum
  • Natur und Lebenswelten
  • Kreativraum
  • Lese – und Ruheraum
  • Bewegungsraum
  • Die üblichen Spielbereiche wie Rollenspielecke, Bauteppich, Kreativecke und Leseecke werden nur in kleiner Auswahl angeboten

Das teiloffene Arbeiten erfordert ein klares Regelwerk, an dem sich die Kinder und auch die Erzieher/innen orientieren können.

Durch die Öffnung der Räume lernen unsere Kinder sich selber zu organisieren und auch abzuwägen, was ihnen im Moment wichtig ist.

Darüber hinaus wird

  • Vertrauen
  • Selbstständigkeit
  • Entscheidungsfähigkeit
  • Neugierde
  • Problemlösefähigkeit
  • Resilienz
  • Partizipation

in einem hohen Maße bei den Kindern gefördert.

2. Unsere Einrichtung stellt sich vor

2.1. Träger der Einrichtung

„Gehe diesen Weg mit mir“

Die Kindertagesstätte Badbergen besteht seit 1972. Sie wurde 1994 um einen großzügigen Anbau erweitert.

Träger der Kindertagesstätte Badbergen ist der Evangelische Kirchenkreis Bramsche. Er wird geführt von einem Geschäftsführenden Ausschuss, einer Betriebswirtschaftlichen– und einer pädagogischen Geschäftsleitung.

Der Träger unterhält zurzeit 20 Kindertagesstätten, die sich auf Bramsche, die Samtgemeinde Fürstenau, die Samtgemeinde Artland und den Kreis Wittlage verteilen.


2.2. Gruppen- und Personalstruktur und Öffnungszeiten

„Wege sind Orte und Menschen“

Die Kindertagesstätte Badbergen bietet

  • eine Regelganztagsgruppe (8:00 Uhr -14:30 Uhr, Randstundenbetreuung bis 16:00 Uhr, je nach Bedarf mit 25 Plätzen) mit je zwei Erzieher*Innen,
  • eine Regelgruppe mit 25 Plätzen (8:00 Uhr -13:00 Uhr, Randstundenbetreuung  bis 13:30 Uhr) mit zwei Erzieher*Innen,
  • zwei Integrationsgruppen mit je 18 Plätzen (8:00 Uhr -13:00 Uhr, Randstundenbetreuung  bis 13:30 Uhr), je zwei Erzieher*Innen und je einer Heilpädagogischen Zusatzkraft und
  • eine Krippengruppe mit 15 Plätzen (8:00-13:00, Randstundenbetreuung  7:30 und bis 13:30) mit zwei Erzieher*Innen und einer pädagogischen Zusatzkraft.

Im Kindergarten gilt morgens eine Randstundenbetreuung  von 7:00-8:00 Uhr

Die Leitung ist vom Gruppendienst freigestellt.

2.3. Lage der Kindertagesstätte

„Nicht wo Du gehst, sondern wie Du gehst“

Die Kindertagesstätte liegt im Ortskern von Badbergen an der Hauptstr. 56. Die Einrichtung ist von der Straße aus nicht zu sehen, da sie am Ende des Parkplatzes hinter der denkmalgeschützten Eibe liegt.

2.4. Räume und Außengelände

„Wege entstehen beim Gehen“

Neben den vier Gruppenräumen, mit den dazugehörigen Sanitärbereichen gibt es einen Bewegungsraum und einen Nebenraum, der sowohl als Lesezimmer, als auch als Förderraum (Sprachförderung, Frühförderung etc.) dient. An die kleine Küche grenzt ein abgetrennter Bereich in dem die Kinder frühstücken können.

In der Krippe gibt es den Gruppenraum, einen Ruheraum, einen kleinen Nebenraum, ein Besprechungszimmer, eine Küche und einen Waschraum.

Die Krippe hat einen eigenen kleinen Gartenbereich mit Spielgeräten und Sandkasten.

Der Garten des Kindergartens zieht sich über die gesamte Länge des Gebäudes. Im vorderen Bereich befinden sich ein großer Sandkasten und ein Abenteuerberg mit Klettergeräten und Höhlen und eine Vogelnestschaukel. Im hinteren Bereich befinden sich diverse Spielgeräte zum Schaukeln oder Klettern. Dort gibt es außerdem noch eine Wasser-Matschanlage. Baumstämme, Naturmaterialien, Reifen, Kisten, etc. runden das Spielangebot im Freien ab.

Das Büro liegt zentral im Eingangsbereich und ist von Besuchern leicht zu finden. Ein Hauswirtschaftsraum, der lange Flurbereich und die Eingangshalle mit Eltern- Café runden die Einrichtung ab.

5. Unser Tagesablauf

„Ob Du eilst oder langsam gehst, der Weg vor Dir bleibt der Selbe“

Die Frühbetreuung beginnt um 7:00 Uhr. Während der Frühbetreuung sind in der Regel zwei bis drei Gruppen inclusive Turnhalle geöffnet. Ab 8:00 Uhr stehen alle Gruppenräume zum Freispiel zur Verfügung.

Um 8:30 Uhr finden täglich Sitzkreise in den Stammgruppen statt. Die Dauer des Kreises richtet sich nach den Befindlichkeiten der Kinder. So ist er während der Eingewöhnungsphase auf ca. 15 Minuten verkürzt und kann auf max. 30 Minuten ausgedehnt werden. Die Inhalte orientieren sich an den Bedürfnissen und aktuellen Themen der Kinder, der Jahreszeit, den kirchlichen Festen und werden von den pädagogischen Mitarbeitern gemeinsam mit den Kindern geplant und durchgeführt. Gemeinsam wird der Kalender gestellt, die Anwesenheit der Gruppenmitglieder kontrolliert und dokumentiert, Geburtstage gefeiert, Lieder erarbeitet, kleine Spiele gespielt und der Tag besprochen. Den Abschluss bildet ein gemeinsames wechselndes Gebet.

Verschiedene Impulse (pädagogische Planungen) in den Gruppenräumen laden die Kinder zum Spiel und damit zum Lernen ein. Die Freispielzeit erstreckt sich in der Regel bis 10:30 Uhr.

Solange es die Wetterlage zulässt, gehen die Gruppen um 10:30 Uhr auf die Spielplätze der Einrichtung. Die Zeit im Freien kann je nach Jahreszeit und Wetterlage täglich verlängert oder verkürzt werden.

Das Mittagessen findet in der Zeit von 11:45 Uhr bis 13:00 Uhr in den Gruppenräumen statt.

6. Unsere pädagogischen Schwerpunkte
6.1. Kinder mit erhöhtem Förderbedarf

„Du kannst den Menschen nur verstehen, wenn Du einen Weg in seinen Schuhen gelaufen bist“

Unsere Kindertagesstätte erfüllt für alle Kinder den Bildungs- , Erziehungs- und Betreuungsauftrag nach § 22a SGB VII und §§ 2 – 4 NKiTaG.

Der Alltag in der Kindertagesstätte wird so organisiert und strukturiert, dass allen Kinder die Teilhabe ermöglicht wird.

Kinder mit Entwicklungsverzögerungen, kognitiven sowie physischen Unterstützungsbedarf, als auch mit sozialen Schwierigkeiten werden in den Integrationsgruppen gefördert . Als Alternative zu Sondereinrichtungen stellt die KiTa in jeweils zwei Gruppen vier Integrationsplätze für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf zur Verfügung. Die integrative Betreuung findet Montag bis Freitag von 8:00 Uhr bis 13:00 Uhr statt.

Aufnahme: Durch gezieltes Beobachten der Heilerziehungspfleger der Kinder kann sich ein Förderbedarf in den Bereichen Kognition, Motorik, sozial – emotionales Verhalten sowie Sprache ergeben. In einem Elterngespräch wird auf den erhöhten Förderbedarf hingewiesen und die Eltern entscheiden, ob eine Beantragung beim Landkreis Osnabrück als Kostenträger, für das Kind sinnvoll ist . Der Antrag wird von den Eltern gestellt. Gerne geben die Heilerziehungspfleger Hilfestellung zur Beantragung und schreiben dem Kostenträger zusätzlich eine Stellungnahme, in der auf die Auffälligkeiten hingewiesen wird. Der Kostenträger setzt sich mit de m zuständigen Gesundheitsamt in Verbindung und das Gesundheitsamt terminiert eine Begutachtung des Kindes. Hier wird entschieden, ob das Kind zunächst eine Maßnahme der Frühförderung erhält oder integrativ in der KiTa betreut wird. Bei integrativer Betreuung erhalten die Eltern sowie die KiTa ein Kostenanerkenntnis des Kostenträgers.

Integrative Betreuung: Während des Aufenthalts in der KiTa werden die Kinder in ihrer individuellen Entwicklung begleitet und ressourcenorientiert gefördert . Dabei orientiert s ich die Fachkraft zunächst an dem individuellen Entwicklungsverlauf und die Entwicklungspotentiale . Die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit wird somit unterstützend begleitet. Kinder werden in ihrer individuellen Entwicklung gefördert und in ihrer Persönlichkeit gestärkt. Durch die vielfältigen Interaktionen lernen Kinder mit und ohne Beeinträchtigung gleichzeitig mit – und voneinander. Alle Kinder erleben sich als ein Teil der Gemeinschaft und können sich mit ihren eigenen Stärken einbringen.

Weiterhin kann eine allgemeine Beratung der Eltern in schwierigen Lebenssituationen durch die heilpädagogischen Fachkräfte in Anspruch genommen werden. Dies kann in Elterngesprächen, aber auch in eigens terminierten Einzelkontakten geschehen. Dem Integrationsteam ist es wichtig, dass die Kinder die Angebote mit anderen Kindern gemeinsam erfahren. Durch das offene Konzept der KiTa können Berührungsängste abgebaut und Integration einfacher aufgebaut werden.

Berichtswesen: Die heilpädagogischen Fachkräfte schicken dem Kostenträger jährlich einen Zustandsbericht und bei Verlassen der KiTa einen Abschlussbericht. Hierzu gibt es Dokumente der KiTa.

Bei einem bevorstehenden Wechsel in die Schule nimmt das Integrationsteam zeitnah Kontakt zur Grundschule Badbergen auf und erörtert einen möglichen weiteren Hilfebedarf in der Schule.

6.2. Das letzte Kindergartenjahr

„Wer kein Ziel vor Augen hat, kann auch keinen Weg hinter sich bringen“

Grundsätzlich erleben alle Kinder eine altersentsprechende Förderung und Forderung während der gesamten Kindergartenzeit. Das Konzept unserer Kindertagesstätte ist darauf ausgelegt, Kindern am Ende ihrer Kindergartenzeit den Übergang in die Schule zu erleichtern und sie für den Schulbesuch zu befähigen.

Durch besondere Anforderungen an die baldigen Schulkinder wollen wir ihren Erfahrungsspielraum erweitern. Dadurch die Persönlichkeitsentwicklung weiter auszubilden und Handlungskonzepte erarbeiten zu können.

In enger Zusammenarbeit mit der Grundschule Badbergen haben wir einen Kooperationsvertrag entwickelt, der die Übergänge für Kinder und Eltern durch vielfältige Angebote erleichtern soll. Hierbei legen wir besonderen Wert auf die Entwicklung der Eigeninitiative des Kindes. Wir bieten die Möglichkeiten schulbereit zu werden und erhalten ihnen die Lust am Lernen.

Zum Schuleintritt sollte ein Kind:

  • In Gruppen aktiv werden können
  • Den Mut haben, Fragen zu stellen
  • Eigene Interessen vertreten zu können
  • Bedürfnisse und Wünsche äußern und auf andere eingehen können
  • Selbständig Lösungsmöglichkeiten suchen können
  • Mit Frustration umgehen können
  • Sich über einen bestimmten Zeitraum konzentrieren können
  • Grundlegende Erfahrungen in der Grob- und Feinmotorik gesammelt haben
  • Zahlen und Mengenverständnis beherrschen
  • Selbstständigkeit und Lebenspraktische Kompetenzen erlangt haben
  • Soziale Kommunikationsregeln beherrschen
  • Eine Rolle in einer Gruppe einnehmen können
  • Regelverständnis aufbringen
  • Für ein soziales Miteinander sowie den Umgang mit seiner Umwelt sensibilisiert sein
6.3. Christliche Werte

„Geh Deinen Weg und du wirst getragen“ (Bendikt von Nursia)

Wir sind überzeugt, dass jeder Mensch von Gott besondere Gaben und Fähigkeiten erhalten hat, die er für sich und andere einsetzen soll. Diese Gaben und Fähigkeiten zu erkennen und auszubilden sehen wir unter anderem als unsere vorrangige Aufgabe. Die Inhalte und die Weitergabe von christlichen Werten und Weltanschauungen sollen die Kinder in unserer Einrichtung erfahren und kennen lernen. Im Rahmen unserer religionspädagogischen Erziehung lernen die Kinder ihrem Alter entsprechend die Bibel kennen und werden neugierig auf mehr.

Mit dem christlichen Glauben machen die Kinder bei uns alltägliche Erfahrungen:

  • Feste im Kirchenjahr (Advent, Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Erntedank) werden aktiv erlebt.
  • Es wird gemeinsam gebetet (vor dem Essen, Morgen – und Abschlusskreis).
  • Biblische Geschichten werden kindgerecht vermittelt.
  • Christliche Werte (Nächstenliebe, Toleranz, Rücksichtnahme, Versöhnungsbereitschaft) werden gelebt, erklärt und an Beispielen deutlich gemacht.
  • Wöchentliche Besuche der Pastorin in den Kindergruppen, um aus der Bibel zu erzählen und christliche Lieder zu singen.
  • Durch unsere Pastorin besteht enger Kontakt zur Kirchengemeinde. Es werden gemeinsame Familiengottesdienste und Gemeindefeste gefeiert.
  • Es wird Toleranz mit andersgläubigen Kindern und Eltern vorgelebt.
  • Verantwortungsvoller Umgang mit Pflanzen, Tieren und den Elementen.
  • Es finden regelmäßige religionspädagogische Weiterbildungen der Mitarbeiter durch den Träger statt.
6.4. Partizipation und Beschwerdemanagment

„Immer mit der Nase anstoßen, heißt auch einen Weg zu finden“ Karl Heinrich Waggerl

In der UN-Kinderrechtskonvention ist festgeschrieben, dass Kinder eigenständige Träger von Rechten sind. Sie haben das Recht auf freie Meinungsäußerung, Gehör, Informationen und Beteiligung. Weitere Kinderrechte, die in Bildungseinrichtungen zum Tragen kommen, sind das Recht auf Bildung, auf Gesundheit und auf Schutz vor Gewalt und Diskriminierung. §8 des Sozialgesetzbuches legt fest, dass Kinder entsprechend ihrem Entwicklungsstand an allen sie betreffenden Entscheidungen zu beteiligen sind.

Partizipation gelebt, in unserer Einrichtung bedeutet, die Kinder werden als Individuen, in Ihren Wünschen, Äußerungen, Meinungen und als Gesprächspartner wahr- und ernstgenommen. Sie nehmen gleichberechtigt, frei und ohne Wertung an der aktiven Gestaltung des Alltags teil. Dadurch werden die in ihrer Wichtigkeit bestärkt. Durch die Partizipation lernen sie Rücksicht auf andere zu nehmen, zuzuhören, ihre Meinung zu vertreten, andere ausreden zu lassen, sich selbst zurücknehmen zu können und erste demokratische Erfahrungen kennen.

Beschwerden werden bei uns als selbstverständlicher Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit verstanden. Wir sind im regelmäßigem Austausch, wie sich Partizipations- und Beschwerdemöglichkeiten besser strukturell verankern und einführen lassen. Was brauchen Kinder, damit sie sich über Dinge, die ihnen missfallen, z.B. Erwachsene bzw. andere Kinder, die sie in irgendeiner Weise verletzen, beschweren können? Wie können auch jene Kinder unterstützt werden, die ihre Beschwerden nicht verbal äußern können? Wie können pädagogische Fachkräfte Kinder darin unterstützen, sich zu beschweren?

Kinder, die sich selbstbewusst für ihre Rechte und Bedürfnisse einsetzen und sich wertgeschätzt und wirksam fühlen, sind besser vor Gefährdungen geschützt. Somit ist die stetige Überprüfung und Überarbeitung unseres Beschwerdemanagements ein wichtiger Beitrag zur Gewaltprävention und zum Schutz jedes Kindes.

Ein bewusster Umgang mit Beschwerden geht den Weg der gelebten Partizipation konsequent weiter. Wenn Kinder erleben, dass Beschwerden erwünscht sind, ernst genommen und bearbeitet werden, ist die Erfahrung für sie mit vielen Lernchancen verbunden. Kinder erleben ihre eigene Wirksamkeit, ihre Kommunikationsfähigkeit wird verbessert. Ernst genommene Beschwerden stärke n die Selbstwirksamkeit und das Selbstbewusstsein der Kinder. Sie lernen, sich mit Kritik auseinanderzusetzen, sich bei Bedarf zu entschuldigen und neben der Durchsetzung ihrer eigenen Rechte ebenso die Rechte anderer zu respektieren.

Die bewusste Wahrnehmung der Beschwerden der Kinder seitens der pädagogischen Fachkräfte führt zu einem ständigen Hinterfragen unserer Regeln, Abläufe und Vorgehensweisen. Somit gibt es stätig veränderte Vorgehensweisen die sich an den Bedürfnissen der Kinder ausrichten. Nicht alle Wünsche der Kinder können erfüllt werden, aber der Alltag wird anhand der Beschwerden der Kinder regelmäßig reflektiert.

Ein Beschwerdeformular wurde gemeinsam mit den Kindern entwickelt. Bei Problemen oder Beschwerden können Kinder das Formular mit Hilfe einer pädagogischen Fachkraft ausfüllen. Der Inhalt wird gemeinsam mit den betreffenden Personen bearbeitet. Zusätzlich haben die Kinder die Möglichkeit sich jederzeit bei einer Fachkraft zu beschweren. Diese werden ebenfalls ernst genommen, wertfrei behandelt und mit den betreffenden Personen evaluiert.

Beschwerden, die sich auf Anzeichen einer Kindeswohlgefährdung durch Eltern, Fachkräfte oder andere Personen beziehen, werden durch die gesetzlich vorgeschriebene Vorgehensweise nach §8 a SGBVII (Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung).

6.5. Beobachtung und Dokumentation

„Wenn Du nicht weißt wohin Du gehst, wie willst du jemals dort ankommen?“ Basil S. Walsh

Beobachtungen sowie Dokumentationen sind Mittel, um die Entwicklung des Kindes zu verschriftlichen. Abläufe hierzu dienen dazu, einen geregelten und standardisierten Ablauf im Kindergartenjahr gewährleisten zu können. Die Beobachtungen sowie Dokumentationen dienen den Fachkräften als Austausch über einzelne Kinder und als Grundlage für Entwicklungsgespräche mit den Eltern. Der Beobachtungszeitraum des jeweiligen Kindes richtet sich nach dessen Geburtstag. Die zuständige Fachkraft beobachtet das Kind. Danach erstellt die Fachkraft einen Entwicklungsbogen und vereinbart mit den jeweiligen Eltern einen Gesprächstermin. Zusätzlich wird der begleitende alltagsintegrierte Sprachentwicklungsbogen (BaSiK) vorgestellt.

6.6. Alltagsintegrierte Sprachbildung

„Das Wort ist wie im Meer ein Pfad, doch tiefe Wegspur hinterlässt die Tat“ Henrik Ibsen

Durch die Sprache können sich Kinder und Erwachsene mit anderen Menschen verständigen, Beziehungen eingehen, Beobachtungen teilen, Dinge beschreiben und erklären, Bedürfnisse äußern, Missverständnisse klären, streiten und loben.

Was heißt das für unsere Kita, wie setzen wir dieses um?

Wir Erzieher/innen sehen uns als Sprachbegleiter für die Kinder. Das bedeutet für uns, den Alltag in der Kindertagesstätte sprachanregend zu gestalten.

Dazu gehört für uns:

  • Die persönliche Begrüßung und Verabschiedung
  • Die Sprache des Kindes positiv spiegeln (korrektives Feedback)
  • Kinder aussprechen lassen, nicht ins Wort fallen
  • Die Muttersprache des Kindes schätzen und evtl. mit einfließen lassen
  • Blickkontakt aus Augenhöhe der Kinder herstellen
  • Singen und Geschichten erzählen
  • Bilderbuchbetrachtung usw.

Unser Ziel ist es, für alle Kinder ein sprachanregendes Umfeld zu schaffen. Nur wenn Kinder sich wohl und angenommen fühlen, können sie ihrer Freude am spielerischen Lernen nachgehen und auch ihre sprachlichen Kompetenzen voll entfalten.

Weitere Informationen enthält unsere zusätzliche Konzeption für Sprache.

8. Zusammenarbeit mit den Eltern

„Am Ende kommt es gar nicht so sehr darauf an, wie weit wir es gebracht haben, sondern darauf, ob wir unseren eigenen Weg gegangen sind“

Eine vertrauensvolle und ehrliche Zusammenarbeit mit den Eltern ist uns wichtig. Die Eltern vertrauen uns ihr Kind an und haben das Recht jederzeit und immer über unsere pädagogische Arbeit auf dem Laufenden gehalten zu werden. Dazu werden Eingewöhnungsgespräche, Entwicklungsgespräche und auch Elterngespräche mit den Eltern vereinbart. Die Eltern werden durch die Magnet- und Gruppenpinnwände über Aktuelles informiert und bekommen zusätzlich zu allen wichtigen Angelegenheiten Post.

Je transparenter wir unsere Arbeit gestalten, desto leichter wird es den Eltern fallen ihr Kind in unsere Obhut zu belassen. Auch ist es für das Kind äußerst wichtig, dass sich auch seine Eltern in der Kindertagesstätte wohl fühlen und unserer pädagogischen Arbeit positiv gegenüber eingestellt sind.

Wir animieren Eltern sich bei uns mit einzubringen, Ideen mit zu entwickeln, sich am Geschehen zu beteiligen und je nach persönlichem Interesse in Teilbereichen mitzuwirken. Wir bemühen uns immer die Eltern mit einzubeziehen und sie an der Entscheidungsfindung mit teilhaben zu lassen. Gerne nehmen wir Anregungen auf, setzen positive Kritik um und reflektieren unser Tun.

Eltern sind eingeladen, nach Absprache in unserer Kindertagesstätte zu hospitieren und unseren Alltag kennenzulernen und selbst zu erfahren wie ihr Kind in der Einrichtung agiert.

Zu Anfang jedes Kindertagesstättenjahres wird der Elternbeirat von den Eltern an einem Gesamtelternabend gewählt. Der Elternbeirat trifft sich dann zum Informationsaustausch, für Fragen und Diskussionen und zur Planung von Festen. Bei Bedarf ist die Leitung oder stellvertretende Leitung mit dabei. Ein Protokoll dieses Treffens wird anschließend in der Kindertagesstätte für alle Erzieher und Eltern aufgehängt.

Für uns ist ganz klar…..ohne die Eltern, keine Kinder, das heißt die ganze Familie ist wichtig.

7. Unsere Krippe

7.1. Eingewöhnung

„Auch der erste Schritt gehört zum Weg“ Arthur Schnitzer

Der Start in die Krippe hat für Kinder und Eltern den Charakter der Erstmaligkeit.

Für einige Familien ist es etwas ganz Neues, das evtl. mit Unsicherheit behaftet ist. Um die Trennungssituation von der Familie vertrauensvoll zu gestalten und das Kind in seiner Entwicklung zu unterstützen, ist eine behutsame Eingewöhnung notwendig.

Die Eingewöhnung erfolgt nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell.

Mit ausreichend Zeit lernen sich Kind, Eltern und Erzieherinnen kennen. Die Eltern haben die Möglichkeit, sich über den Gruppenalltag zu informieren. Sie erzählen der Erzieherin von den Gewohnheiten und Besonderheiten ihres Kindes.

Kinder im Krippenalter sind auf die anfängliche Anwesenheit ihrer Bezugsperson (Mutter, Vater, Großeltern etc.) angewiesen um emotional ausgeglichen ihre Umgebung erkunden zu können.

Die Eingewöhnungsphase gliedert sich wie folgt:

In der Grundphase der Eingewöhnung hält sich das Kind mit seiner vertrauten Bezugsperson nur kurz, bis zu einer Stunde in der Gruppe auf. Die Bindungsperson begleitet das Kind, ohne jedoch aktiv in das Gruppengeschehen einzugreifen. Sie spielt mit dem Kind und dient diesem zur Sicherheit. Hierbei nimmt die Erzieherin den ersten Kontakt zu ihm auf. Diese erschließt sich aus dem Verhalten des Kindes.

Nach etwa drei bis vier Tagen wird ein erster Trennungsversuch unternommen. Die Bezugsperson bleibt aber im Haus, z.B. im Elterncafe. Diese Trennung sollte nicht länger als eine Stunde dauern.

Hat das Kind im Laufe der Eingewöhnungszeit Vertrauen zu einer Erzieherin aufgebaut (lässt sich bei Kummer trösten, auf den Arm nehmen etc.) können die Zeiten ohne Bezugsperson immer länger gestaltet werden.

Ein Ende der Eingewöhnungsphase ist erreicht, wenn das Kind die Erzieherin als neue Bezugsperson akzeptiert und gerne annimmt.

Diese Zeit kann bis zu drei Wochen dauern. Sie ist sehr individuell und wird in gemeinsamer Absprache mit den Eltern gestaltet.

7.2. Bildungs- und Erziehungsziele

„Wenn Du nicht weißt wohin Du gehst, wie willst Du jemals dort ankommen“

In der Kinderkrippe gelten im Prinzip die gleichen Ziele. Diese werden aber an den Entwicklungsstand der Kleinkinder angepasst.

Bei der Sprache durchläuft das Kind eine ganze Reihe von Spracherwerbsituationen und benötigt hierzu viele Lernschritte. Wir möchten mit viel Einfühlungsvermögen dem Kind den Weg in die Welt der Sprache erleichtern. Um sich aktiv mit der Sprache auseinandersetzen zu können, benötigt das Kind den direkten Kontakt, vor allem stetiger Blick- und Hörkontakt, zu den Erwachsenen. Dies ist wichtig um Sprache überhaupt verstehen zu können und Sprechen lernen zu können. Jedes Kind soll Lust am Sprechen bekommen und neugierig auf die unbekannten Laute und Wörter sein. Hierfür sind stetige Wiederholungen im Alltag sehr wichtig. Unsere Handlungen begleiten wir sprachlich, damit, dass Kind diese wahrnehmen, speichern und zuordnen lernt. Wir schauen mit den Kindern Bilderbücher an, machen Fingerspiele, erzählen Geschichten, spielen Kreis- und Rollenspiele, Singspiele und singen gemeinsam.

Kleinkindern sind schon einige Mengenbegriffe und verschiedene Formen bekannt. Mathematisches Grundverständnis fördern wir z.B. beim Zählen bei unterschiedlichen Tätigkeiten (Finger zählen, Kinder zählen, Tischdecken etc.). Formen erkennen sie z.B. bei Spielen wie Becher stapeln oder Kleine in große Becher stellen. Sie dürfen Schüttübungen (Wasser, Sand etc.) machen, Spielsachen sortieren, nach Größe und Farbe und vieles mehr.

Körperliches und seelisches Wohlbefinden sind eng mit regelmäßiger Bewegung verbunden. Den Kindern müssen hierfür genügend Anreize geschaffen werden. Sie sollen aktiv, spontan und mit Freude ihren Bewegungsdrang ausleben dürfen um somit Selbstvertrauen, Sicherheit und Ausdauer erlangen zu können. Kinder wollen ihren eigenen Körper kennen lernen und erforschen. Sie brauchen noch viel Körperkontakt, Zuwendung und einen liebevollen Umgang miteinander.

Auch gesunde Ernährung sollten Kinder ganz früh kennen lernen und vermittelt bekommen. Hierfür bereiten wir gemeinsam gesunde Mahlzeiten zu die dann zusammen eingenommen werden.

Wir fördern die oben genannten Bereiche z.B. durch, Benennen von Körperteilen, Toilettengang, Podeste zum Klettern, viel Raum zum Laufen und Rennen, Springen und Hüpfen, Spielen im Garten, Bewegungsspiele und Ballspiele, Sauberkeitserziehung, gemeinsame Mahlzeiten, aber auch Ruhe, gemütliche entspannende Atmosphäre und Zeit zum Kuscheln.

Kinder lernen mit allen Sinnen. Auch in der Krippe geben wir ihnen die Möglichkeiten und Anreize um Erfahrungen mit unterschiedlichen Materialien zu machen. Alle Materialien sind extra auf die Bedürfnisse der ganz Kleinen abgestimmt. So gibt es Stifte für Krippenkinder, extra kleine abgerundete Scheren an denen man sich nicht schneiden kann usw. Unterschiedlichste Materialien können ausprobiert und bespielt werden. Da Krippenkinder in der Regel noch viel in den Mund nehmen, wird besonders auf Ungiftigkeit geachtet und darauf, dass nichts verschluckt werden kann.

Zur Vielfalt der Sinneswahrnehmung gehört auch das „Spielen mit Musik“. Gerade in den ersten Lebensjahren haben die Kinder Freude daran, den Geräuschen, Klängen und Tönen in ihrer Umgebung zu lauschen und diese aktiv zu erforschen.

In unserer Krippe beziehen wir die Kinder je nach Alter auch schon in das Alltagsgeschehen mit ein. Sie dürfen beim Tisch decken helfen, bei der Spülmaschine einräumen etc.

Alters- und Entwicklungsentsprechende Aktivitäten fördern die Stärken der Kinder und sind im Morgenkreis und im gesamten Tagesablauf integriert.

Auch Krippenkinder haben schon ein hohes Interesse wie etwas funktioniert und möchten nachforschen warum etwas so ist. Sie sind immer bestrebt alles zu untersuchen. Auch hier geben wir den Kindern vielfältige Möglichkeiten durch z.B. Tasten, Schmecken, Riechen, Experimentieren usw.

7.3. Unser Tagesablauf in der Krippe

„Wer vom Weg abkommt, lernt die Gegend kennen“

Während der Bring Zeit von 8:00 Uhr bis etwas 8.30 Uhr begrüßen wir die Kinder und lassen sie in ihrem „eigenen Tempo“ ankommen. Wenn die Kinder angekommen sind, wählen sie selbst aus mit was oder mit wem sie sich beschäftigen möchten. Eine Erzieherin ist immer für das Kind da, um den Trennungsschmerz von den Eltern zu erleichtern. Auch ist hier Zeit für einen kurzen Austausch mit den Eltern über Besonderheiten, wie z.B. wenn das Kind nicht gut geschlafen etc.

Um 8:30 Uhr treffen wir uns zu einem fünfminütigen Morgenkreis. Dieser ist ein fester Bestandteil in unserer Arbeit mit den Kindern. Hier wird das Gemeinschaftsgefühl durch immer wieder kehrende Rituale gestärkt. Wir beginnen mit dem Begrüßungslied und wir schauen ob alle Kinder da sind. und zum Abschluss sprechen alle gemeinsam ein Gebet.

Nach dem Morgenkreis können die Kinder ganz individuell Spielen, Frühstücken oder den Kindergarten besuchen.

In der Freispielzeit entscheiden die Kinder selbst mit wem und was sie sich beschäftigen möchten.

Es werden Impulse gesetzt , an denen sie teilhaben können, wie z.B. Backen, basteln etc. Hier wird natürlich individuell auf das jeweilige Alter der Kinder Rücksicht genommen. Diese Angebote finden immer in ganz kleiner Gruppe, oder auch einzeln statt. Einen Tag in der Woche steht uns der Turnraum des Kindergartens für eine Stunde zur Verfügung.

Täglich gehen wir um ca. 11:00 Uhr auf den Spielplatz der Krippe. Dieser ist ausschließlich für die ganz Kleinen und auf deren Bedürfnisse ausgerichtet. Auch unternehmen wir immer mal wieder kleine Ausflüge und Spaziergänge mit den Kindern und erforschen so unsere nähere Umgebung.

Um 11:15, kurz vor dem gemeinsamen Mittagessen, treffen wir uns noch einmal zu einem kurzen Abschlusskreis. Wir singen noch ein Lied, erzählen vielleicht eine Geschichte oder spielen ein Fingerspiel. Anschließend nehmen die Kinder ein gemeinsames Mittagessen ein.

Es ist wichtig, dass in einem Tagesablauf, der für die Kinder sehr anstrengend ist, auch immer wieder Zeiten der Ruhe und des Ausruhens gehören. Die Kinder können sich jederzeit in das Ruhezimmer in eine Kuschelecke zurückziehen. Auch setzten sie sich sehr gerne auf das kleine Kuschelsofa, zum Ausruhen, Bilderbücher betrachten oder einfach ausspannen.

Während der Abholzeit ab 12:45 bleibt haben Eltern und Erzieherinnen wieder die Gelegenheit sich auszutauschen. Wir erzählen vom Vormittag oder Besonderheiten die das jeweilige Kind betreffen.

7.4. Übergang Krippe – Kita


„Geh Deinen Weg und du wirst getragen“ Bendikt von Nursia

In unserer Kindertagesstätte sind Kinder aller Altersstufen bis sechs Jahre. Der Übergang von der Krippe in den Kindergarten kann optimal gestaltet und vorbereitet werden. Während des Krippenjahres dürfen Kindergartenkinder die Krippenkinder in der Freispielzeit besuchen und mit ihnen spielen. So lernen sie ganz unkompliziert schon Kindergartenkinder kennen, ohne ihre vertraute Umgebung verlassen zu müssen. Hier entstehen vielfältige Lern- und Spielmöglichkeiten für die unterschiedlichen Altersgruppen.

Unsere Krippenkinder dürfen immer individuell nach einzelnem Bedarf in den Kindergarten „hineinschnuppern“. Alleine oder gemeinsam mit einem anderen Kind, je nach Wunsch, verbringen die Kinder schon eine Zeit im Kindergarten. Hier gibt es keine festen Regeln, sondern wird ganz individuell für jedes einzelne Kind geschaut, was ihm gut tut, was es möchte, und wie oft es möchte.

9. Qualitätssicherung QMSK

„Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen wie durch ein Wunder“ Reinhold Schneider

Es ist uns ein wichtiges Anliegen , das sich die Qualität unserer Arbeit in der Zufriedenheit der Kinder und der Eltern wiederspiegelt. Wir engagieren uns im hohem Maße für Kinder und deren Familien, die uns anvertraut werden.

Um unsere Qualität systematisch weiterzuentwickeln, orientiere n wir uns an das für unsere Kindertagesstätte erarbeitet QMSK – Handbuch (Qualitäts-Management-System-Kindertagesstätten). Hier sind unsere Grundlagen, Prozessregelungen und Strukturen in allen Arbeitsbereichen festgelegt und wer den regelmäßig angepasst und überarbeitet.

10. Sprach-Kita

„Geh Deinen Weg und lass die Leute reden“ Dante

Seit August 2021 beteiligt sich unsere Kita am Bundesprogramm “Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“.

Seither arbeitet eine sog. Zusätzliche Fachkraft “Sprach-Kita“ in der Einrichtung, die das Team fachlich begleitet und kontinuierlich im Rahmen des Bundesprogramms weitergebildet wird. Gemeinsam mit der Leitung ist sie dafür zuständig, die drei Hauptthemen des Bundesprogramms als festen Bestandteil der pädagogischen Arbeit des Teams zu etablieren. Bei den drei Säulen des Bundessprogramms handelt es sich um die alltagsintegrierte sprachliche Bildung, inklusive Pädagogik und die Zusammenarbeit mit Familien.

Sprachbildung ist wichtig, da Kinder die Sprache brauchen um sich zu verständigen, zu spielen und zu lernen. Die Kia ist der ideale Ort um die Sprachbildung der Kinder spielerisch anzuregen.

Die „Sprach-Kitas“ legen besonderen Wert auf sprachliche Bildung im Kita-Alltag, der durch eine sprachanregende Umgebung sowie viel Zeit für Gespräche und Bilderbuchbetrachtungen die Kinder kontinuierlich in ihrer Sprachentwicklung unterstützt.

Durch Verbildlichung, beispielsweise von unserem Speiseplan, werden alle Kinder und ihre Familien, auch die ganz kleinen und Kinder mit anderen Herkunftssprachen mit eingezogen und können so an unsere Gemeinschaft teilhaben.

Unsere „Sprach-Kita“ möchte jedem Kind eine individuelle Förderung bieten und so von Anfang an für Chancengleichheit sorgen.

Falls Sie sich noch ausführlicher über das Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ informieren möchten, folgen Sie diesem Link.

11. Kinderschutz in der Kita

Kinderschutz bedeutet, über den reinen Schutzaspekt hinaus, eine grundlegende Förderung, Beteiligung und Sicherstellung des Kindeswohls im Alltag eines jeden Kindes. Mit der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention im Jahre 1989 hat sich der so genannte Kinderrechtsansatz entwickelt. Dieser besagt, dass es Konsequenzen für pädagogisches Handeln hat, wenn Kinder als Träger eigener Rechte angesehen werden und sie ihren Alltag mitbestimmen und mitgestalten dürfen. Demzufolge sind Verfahren zur Sicherung der Rechte von Kindern als grundlegende, schutzgebende und präventive Maßnahme in der pädagogischen Konzeption festzuhalten.

(nifbe, Dipl.-Soz.päd. Andrea Steinke)


12. KiTa als sicherer Ort

Der Kinderschutz ist wesentlich er Bestandteil der Arbeit in Kindertageseinrichtungen. Die evangelische Tageseinrichtung ist ein sicherer Ort für Kinder, an dem eine Kultur von Achtsamkeit und Wertschätzung gelebt wird.

Institutionen, die mit Kindern arbeiten, haben die Aufgabe, diesen geschützte Räume anzubieten. Es müssen Bedingungen geschaffen werden, die sicherstellen, dass Übergriffe auf Kinder, wie z. B. sexuelle Gewalt, möglichst ausgeschlossen sind. Zudem müssen pädagogische Fachkräfte bei einem Verdacht auf Kindeswohlgefährdung wissen, wie sie sich zu verhalten haben.

Wir sind uns der Verantwortung gegenüber jedem einzelnen Kind bewusst. Ganzheitlicher Kinderschutz umfasst den Schutz vor physischer, psychischer und sexualisierter Gewalt innerhalb der Einrichtung sowie im familiären Kontext. Dabei werden Übergriffe von Erwachsenen gegen über Kindern, von Kindern gegenüber Kindern und auch von Kindern gegenüber Erwachsenen berücksichtigt. Ein von uns auf Trägerebene erarbeitetet Kinderschutzkonzept gibt dem Träger und den Mitarbeiter*innen Orientierung und hilft bei der Reflexion von Prävention, Intervention und Aufarbeitung.

12.1. Kinderschutzkonzept vor sexualisierter Gewalt

Durch die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Kinderschutz und Kinderrechte und durch die Vorgabe der Ev.-luth. Landeskirche Hannover ist ein Konzept vor sexualisierter Gewalt entstanden. Um professionell auf Grenzüberschreitungen reagieren zu können sind Handlungsabläufe und Strukturen erstellt worden. Durch regelmäßige Selbstreflexionen, offene Feedback-Kultur, Fortbildungen, Erstellung einer Risikoanalyse und Verhaltenskodex ist das Thema Kinderschutz ständig präsent. Handlungsabläufe und Strukturen helfen uns, im Notfall professionell reagieren zu können.

12.2 Verhaltenskodex

Durch eine zuerst erstellte Risikoanalyse wurde ein Verhaltenskodex erarbeitet. Dieser gibt Sicherheit über Regeln und Strukturen unserer Kindertagesstätte.

Gestaltung von Nähe und Distanz

Körperliche und emotionale Nähe, ist Grundlage jeder pädagogischen Arbeit mit Kindern und deren Familien und wird bei uns in den Teamsitzungen regelmäßig reflektiert.


Um die Privatsphäre der Kinder zu schützen, gelten für Mitarbeiter*innen und Kinder folgende Regeln:

Pflege, wickeln, Toilettengang

  • Wir schauen nicht über die Toilettentür/-wände!
  • Toilettenregeln werden zum Schutz der Privatsphäre bildlich in der Kinderkonferenz besprochen und an der Toilettentür ausgehängt.
  • Das Kind entscheidet, von wem es gewickelt werden möchte.
  • Wir begleiten den Wickelvorgang mit unserer Sprache und geben dem Kind Sicherheit durch Beschreibung unseres Tuns.
  • Wir achten darauf, dass die Kinder nicht im halb- oder unbekleideten Zustand beobachtet werden können.

Schlafen und Ruhen

In jeder Gruppe gibt es eine Möglichkeit für die Kinder, sich ungestört zurück zu ziehen. Nach dem Mittagessen steht es den Kindern frei, ob sie zum Ruhen oder Schlafen in den Schlafbereich gehen wollen

  • Kinder werden nicht zum Schlafen oder Ruhen gezwungen!
  • Über die Dauer entscheidet das Kind selbst!
  • Die Betreuungsperson sitzt auf einer eigenen Sitzgelegenheit!
  • Bei Kindern unter 3 Jahren ist eine Schlafwache verpflichtend!
  • Benötigen Kinder zum Einschlafen Körperkontakt, werden sie, wenn möglich, auf den eigenen Schlafplatz zurückgelegt!

Essenssituation

Das Essen soll den Kindern Freude und Lust bereiten und die Möglichkeit bieten, Neues auszuprobieren und genießen zu dürfen. Wir achten auf gesunde und abwechslungsreiche Ernährung.

  • Die Kinder können selbst entscheiden, was sie essen möchten. Die Mitarbeiter*innen motivieren die Kinder, sich von jedem Gericht etwas auf den Teller zu legen.
  • Kinder müssen nicht probieren.
  • Jedes Kind bekommt Nachtisch, auch wenn es die Hauptmahlzeit nicht gegessen hat.
  • Wir nutzen Essen nicht als Strafe oder Belohnung.
  • Die Kinder suchen sich ihren Platz am Tisch selbst aus.
  • Das Essen ist so angerichtet, dass die Kinder die Möglichkeit haben, die Menge selbst zu bestimmen.
  • Sollte es vermehrt vorkommen, dass sich ein Kind zu viel auf den Teller schöpft, wird es ermutigt, sich lieber öfters aber dafür weniger zu nehmen.
  • Freundschaftliche Beziehungen zu den betreuten Kindern und deren Familien sind zu unterlassen, z.B. private Treffen oder private Urlaube. Die Gestaltung von Nähe und Distanz beruht aus professionellem Verhalten der Erzieher*innen, einem wertschätzenden und respektvollen Umgang unter Einhaltung von Grenzen
  • Finden Arbeiten in Kleingruppen oder Einzelbetreuung statt, müssen die dafür genutzten Räume jederzeit für andere zugänglich sein.

Angemessenheit von Körperkontakt

Körperliche Berührungen sind in der Arbeit mit Menschen nicht auszuschließen. Allerdings haben sie altersgerecht und dem jeweiligen Kontext angemessen zu sein und setzen die freie Zustimmung des Kindes voraus.

  • Kinder werden gefragt, ob sie auf den Arm genommen werden wollen
  • Der Körperkontakt ist sensibel und nur zur Dauer und zum Zweck der Versorgung wie z.B. Erste Hilfe, Trost, Pflege erlaubt
  • Der Körperkontakt hat an sie Situation angepasst eine angemessene Dauer.
  • Bei Bedarf werden die Kinder mit Körperkontakt in den Schlaf begleitet, dann aber zeitnah auf einen geeigneten Schlafplatz gelegt.
  • Küsse sind eine familiäre Geste der Zuneigung

Sprache und Wortwahl

Wir legen Wert auf eine respektvolle und kindgerechte Kommunikation. Wir bemühen uns um eine gute freundliche Wortwahl, leben diese vor und setzen uns für diese ein.

  • Kinder werden beim Vornamen angesprochen und nicht mit dem Kosenamen.
  • Keine abfälligen Bemerkungen oder Bloßstellungen
  • In keiner Form der Kommunikation wird sexualisierte Sprache verwendet.
  • Wir greifen ein wenn sprachliche Grenzen überschritten werden und zeigen Alternativen auf.

Umgang mit Regeln und Grenzen

Falls das Aufstellen von Regeln und Grenzen unabdingbar ist, achten wir darauf, dass diese angemessen, konsequent aber auch für die Kinder plausibel sind.

  • Jede Form von Gewalt, Nötigung oder Drohung ist untersagt
  • Zur Klärung von Konflikten hören wir immer beide Seiten an. Dabei reden wir freundlich, sachlich und auf Augenhöhe.
  • Konsequenzen sollen immer logisch und zeitnah ausgesprochen werden.
  • Wir wenden keine verbale oder nonverbale Gewalt an, sondern zeigen im Gespräch eine alternative Handlungsstrategie auf.
  • Wir nehmen Kinder nur aus einer Situation heraus, wenn das Kind andere oder sich selbst in Gefahr bringt.
  • Einschüchterndes Verhalten, verbale Gewalt o.ä. werden sofort unterbunden und zum Thema gemacht.
  • Für alle betreuten Kinder gelten dieselben Regeln, ganz gleich in welcher Gruppe sie betreut werden oder wie alt sie sind.

Umgang mit Geschenken

Geschenke und Bevorzugungen gehören nicht zu unseren Aufgaben.

  • Exklusive Geschenke an Kinder und deren Erziehungsberechtigte sowie an die Mitarbeiter*innen sind nicht erlaubt.
  • Zuwendungen, Belohnungen und Geschenke sind nur im Zusammenhang mit konkreten Ereignissen erlaubt (z.B. Geburtstagsfeier in der Kita, Abschluss Vorschulkinder…). Belohnungssysteme sind nur nach Absprache im Team einzusetzen!
  • Wenn Geschenke angenommen werden, ist dies ebenfalls allen transparent zu machen.
  • Geldgeschenke werden nicht angenommen. Offizielle Spenden hingegen können über das Ev.-luth. Kirchenamt Osnabrück der Einrichtung zugutekommen.

Umgang und Nutzung von Medien und sozialen Netzwerken

Der Umgang mit sozialen Netzwerken und digitalen Medien ist in der heutigen Zeit alltägliches Handeln. Hierbei ist uns wichtig, dass die Kinder einen kindgerechten Umgang damit lernen. Alle Eltern müssen zu Beginn der Kindergartenzeit eine Einverständniserklärung unterschreiben, die besagt, in welchem Rahmen Fotos von ihrem Kind gemacht und genutzt werden dürfen (z.B. Presse, Portfolio, Leandoo etc.)

  • Der Zugang zum Internet über den PC oder das Tablet besteht für Kinder nur unter Begleitung einer Fachkraft
  • Die Fachkraft regt die Nutzung neuer Medien an und unterstützt diese.
  • Mit privaten Handys werden keine Aufnahmen gemacht.
12.3 Sexualpädagogisches Konzept

Mitarbeitende sind sich der Vorbildfunktion sowie ihrer Verantwortung gegenüber jedem einzelnen Kind bewusst. Kinderschutz beginnt mit einer Kultur der Achtsamkeit und Wertschätzung und einer aufmerksamen Grundhaltung der Mitarbeitenden, um Kinder ganzheitlich in ihrer Entwicklung zu begleiten, damit diese sich zu selbstbewussten Menschen entfalten.

„Auch die Sexualität gehört von Beginn an zur Entwicklung jedes Kindes. Sexualität beginnt nicht erst „später“, also etwa in der Zeit der Pubertät, sondern gehört von als menschliches Grundbedürfnis von Beginn an zur Entwicklung jedes Kindes. Sie ist kein Vorrecht von Jugendlichen und Erwachsenen, sondern durchzieht das gesamte Leben. Allerdings äußert sich Sexualität je nach Alter, Reife und Entwicklungsphasen in sehr unterschiedlichen Formen. Entscheidend kommt es darauf an, die kindliche Sexualität in ihrer Besonderheit und Eigenständigkeit zu erkennen und wertzuschätzen.“ (Jörg Maywald, Sexualität in der Kita)

Unser ausführliches sexualpädagogisches Konzept kann jederzeit hier eingesehen werden.